Freitag, 23. September 2011

Warum denn nicht fahrscheinloser öffentlicher Personen-Nahverkehr?

Seit dem Wahl-Sonntag in Berlin geht es neben den Debatten, wie es denn passieren konnte, dass diese Piraten so viele Stimmen auf sich vereinen konnten, auch um ein Thema, das von den meisten sogenannten Experten als Spinnerei und unfinanzierbar abgetan wird, den fahrscheinlosen öffentlichen Personen-Nahverkehr.

Was ist gegen diese Idee an Argumenten vorzubringen? Allein die Frage ist meines Erachtens der falsche Ansatz. Warum stellen wir nicht die Frage, welche Vorteile wir aus einer solchen Lösung erhalten können?



Das Beispiel der belgischen Stadt Hasselt zeigt doch offensichtlich, dass ein Grossteil der Bewohner und auch die Stadt davon profitiert hat.

Freie Fahrt für Busse und Bahnen mit einem attraktiven Streckennetz könnte mit Sicherheit einen Grossteil der Einwohner einer Stadt überzeugen, das eigene Auto öfter stehen zu lassen bzw. gleich ganz abzuschaffen. Durch einen dann auch möglichen Rückbau von Fahrspuren könnten die Radwege verbreitert werden und vieles mehr angenehmer für die Bewohner geschaffen werden.

Eine Umlage in Form einer ÖPNV-Steuer ist doch allemal sinnvoller als die Luftsteuer für Balkone, die in München umgesetzt werden sollte. Und warum nicht eine Art Kurtaxe von den Touristen erheben, die ebenfalls dazu berechtigt, die öffentlichen Nahverkehrsmittel kostenfrei zu nutzen? In anderen Ländern akzeptieren wir das doch auch.

Nur weil es eine piratige Idee ist, wird drauf eingedroschen, hab ich das Gefühl. Aber über die Grünen haben wir auch gelacht, als sie den Strom aus der Steckdose nicht mit Atomkraft nutzen wollten.

2 Kommentare:

  1. Nehmen wir das Beispiel München:
    Die U-Bahnliniene 3/6 und 1/2 sind jetzt schon auf ihren fahrgastreichsten Strecken vollkommen überlastet. Eine Aufrüstung auf einen 90-Minuten-Takt ist sicher möglich, wird aber auch nicht wirklich Abhilfe schaffen, weil man an der Oberfläche nachrüsten muss - und eine Tr,ambahn durch die Leopold-/Ludwigstraße ist schwer vermittelbar (CSU-/FDP- und Bürgerproteste).
    Abgesehen davon kostet das Geld. Viel Geld.
    München ist um einiges reicher als Berlin.

    Aber ich verzichte lieber auf einen kostenfreien ÖPNV, wenn andere, wichtigere Sozialleistungen (die u.a. Bund und Land den Kommunen aufhalsen) dafür gewährleistet werden können.

    Eine Kurtaxe finde ich als gegensteuernde Maßnahme wenig gastfreundlich.

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  2. in berlin ist das argument: mit einer abgabe öpnv ticketlos machen und über hotelabgaben von touristen deren ticketloses fahren finanzieren.

    nur - wie viele touristen bzw. berlinbesucher übernachten in hotels? was ist mit denen, die bei freunden nächtigen? was ist mit dauergästen in wgs, die wegen praktika o. ä. in der stadt sind und sich für ein paar wochen/monate nicht ummelden? was ist mit leuten, die in berlin ihren zweitwohnsitz haben? und am allerwichtigsten: wie will man das überprüfen? "bürger, weisen Sie sich aus!"? und wenn dann im ausweis keine berliner adresse steht, biste schwarzfahrer? dabei gibts die ja dann gar nicht mehr laut PP. und vor allem sollen sie nicht mehr bestraft werden dürfen.

    da sind einige offene fragen...

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